tsunami
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Ein 17-jähriger Davie Jones (später bekannt als David Bowie) mit den King Bee (1964)
David Bowie gründete 1962 im Alter von 15 Jahren seine erste Band, die Konrads. Sie spielten gitarrenbasierte Rock'n'Roll-Musik auf lokalen Jugendveranstaltungen und Hochzeiten. Die Besetzung der Konrads variierte zwischen vier und acht Mitgliedern. Als Bowie im folgenden Jahr die technische Schule verließ, informierte er seine Eltern über seine Absicht, Popstar zu werden. Seine Mutter arrangierte für ihn eine Stelle als Elektrikergehilfe. Enttäuscht von den begrenzten Ambitionen seiner Bandkollegen, verließ Bowie die Konrads und schloss sich einer anderen Band an, den King Bees. Er schrieb an den erfolgreichen Waschmaschinenunternehmer John Bloom und bat ihn, für die King Bees das zu tun, was Brian Epstein für die Beatles getan hatte. Bloom antwortete jedoch nicht, aber sein Verweis auf Leslie Conn, den Partner von Dick James, führte zu Bowies erstem persönlichen Managementvertrag.
Die erste Platte, die David Bowie aufnahm, war als Leadsänger von Davie Jones & the King Bees auf der Single „Liza Jane“/„Louie Louie Go Home“, die im Juni 1964 veröffentlicht wurde. Zu dieser Zeit trat Bowie noch unter seinem ursprünglichen Namen David Jones auf und spielte mit den King Bees Rolling Stones-inspirierten R&B-Rock. Ihre Musik befand sich in einem ähnlichen Stil wie viele andere Bands im Jahr 1964, mit einem Repertoire voller Klassiker wie „Hoochie Coochie Man“ und „Got My Mojo Working“. Eine Pressemitteilung aus dieser Zeit nannte Bowies Lieblingssänger: Little Richard, Bob Dylan und John Lee Hooker.
Die Single „Liza Jane“, produziert von Manager Leslie Conn, wurde auf dem Decca-Label Vocalion veröffentlicht. Es war eine Neuinterpretation des schwarzen Spirituals „Liza Jane“, für die Conn die Songwriting-Credits erhielt. Obwohl einige Bowie-Biographen die Single als wertlos betrachten, war es ein solides britisches R&B-Stück, wenn auch typisch und wenig originell. Bowie sang und spielte Saxophon, ein Instrument, zu dem er in seiner langen Karriere nur selten zurückkehren würde. Die B-Seite, eine Coverversion des Paul Revere-Songs „Louie Louie Go Home“, war jedoch weniger gelungen.
Die Single hatte keinen kommerziellen Erfolg, und Bowie verließ kurz nach der Veröffentlichung die King Bees, um sich seiner nächsten Gruppe, den Manish Boys, anzuschließen. Die Single „Liza Jane“/„Louie Louie Go Home“ wurde zu einem extrem seltenen Sammlerstück, das später auf mehreren Kompilationen wiederveröffentlicht wurde, insbesondere auf dem Rhino-Album Early On (1964-1966). Von den King Bees war nur der Rhythmusgitarrist und Mundharmonikaspieler George Underwood später noch in Bowies Aktivitäten involviert. Underwood, ein Jugendfreund Bowies, malte das Bild auf der Rückseite des 1969er Albums „David Bowie“ und arbeitete als Designer und Grafikdesigner für Bowies Managementfirma Mainman.
Hier sieht man einen jugendlichen Bowie im Jahr 1964 (damals 17 Jahre alt, unter dem Namen Davie Jones)
David Bowie – Biografie
Geboren: 8. Januar 1947, Brixton, London, England
Gestorben: 10. Januar 2016, New York City, USA
David Bowie, geboren als David Robert Jones, war einer der einflussreichsten Musiker, Schauspieler und Künstler des 20. Jahrhunderts. Er war bekannt für seine stilistische Vielfalt, seine ständige musikalische Neuerfindung und seinen visionären Einfluss auf die Popkultur. Mit seiner Androgynität und seinen experimentellen Bühnenpersönlichkeiten revolutionierte er die Musikwelt und beeinflusste unzählige Künstler.
Frühes Leben und Karrierebeginn
Bowie wuchs im Londoner Stadtteil Brixton auf und zeigte schon früh Interesse an Musik. Im Alter von 15 Jahren gründete er seine erste Band, die Konrads, und spielte in verschiedenen weiteren Gruppen, darunter die King Bees. 1966 änderte er seinen Künstlernamen in David Bowie, um nicht mit Davy Jones von den Monkees verwechselt zu werden. Seine frühen Werke hatten wenig kommerziellen Erfolg, aber Bowies Talent zeichnete sich bereits ab.
Mit der Single "Space Oddity" (1969), die anlässlich der Mondlandung veröffentlicht wurde, erlangte er erstmals breitere Aufmerksamkeit. Der Song wurde ein großer Erfolg und markierte den Beginn seiner außergewöhnlichen Karriere.
Durchbruch und Weltruhm
Der entscheidende Durchbruch gelang Bowie 1972 mit dem Album "The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars". Die von ihm geschaffene Figur des Ziggy Stardust, ein außerirdischer Rockstar, etablierte ihn als Innovator und führte zu seinem Status als Musik-Ikone. Mit Hits wie "Starman", "Suffragette City" und "Rock 'n' Roll Suicide" wurde das Album zu einem Klassiker der Rockgeschichte.
Bowie setzte seinen Erfolg mit Alben wie "Aladdin Sane" (1973), "Diamond Dogs" (1974) und "Young Americans" (1975) fort. Sein erster US-Nummer-1-Hit, "Fame", eine Zusammenarbeit mit John Lennon, machte ihn auch in Amerika zu einem Star. 1976 veröffentlichte er das bahnbrechende Album "Station to Station", das die Figur des Thin White Duke einführte und stilistisch zwischen Soul, Rock und experimentellen Klängen pendelte.
Die Berlin-Trilogie und künstlerische Weiterentwicklung
In den späten 1970er Jahren zog Bowie nach West-Berlin, wo er zusammen mit Brian Eno die berühmte Berlin-Trilogie aufnahm. Die Alben "Low" (1977), "Heroes" (1977) und "Lodger" (1979) experimentierten mit elektronischen Klängen und beeinflussten Genres wie New Wave und Post-Punk. Besonders "Heroes" wurde zu einem seiner ikonischsten Songs, der insbesondere in Deutschland großen Erfolg feierte.
Die 1980er Jahre: Kommerzieller Höhepunkt
Die 1980er Jahre markierten Bowies kommerziellen Höhepunkt. Mit dem Album "Let's Dance" (1983) erreichte er weltweite Bekanntheit. Die gleichnamige Single, zusammen mit "China Girl" und "Modern Love", wurde zu einem internationalen Hit. Bowie wurde zu einem der meistverkauften Musiker der Welt und tourte mit ausverkauften Konzerten weltweit.
Zusammen mit Queen schuf er 1981 den Welthit "Under Pressure". Weitere bedeutende Projekte waren sein Mitwirken im Live Aid-Konzert 1985 sowie das Duett "Dancing in the Street" mit Mick Jagger.
Späte Karriere und letzte Werke
In den 1990er und 2000er Jahren setzte Bowie seine musikalische Entwicklung fort. Mit Alben wie "Outside" (1995), "Heathen" (2002) und "Reality" (2003) kehrte er zu seinen experimentellen Wurzeln zurück. 2013 überraschte er die Welt nach einer langen Pause mit dem Album "The Next Day", das auf Platz 1 der britischen Charts einstieg und international gefeiert wurde.
Sein letztes Werk, das Album "Blackstar", wurde am 8. Januar 2016, seinem 69. Geburtstag, veröffentlicht. Es gilt als Abschiedswerk und enthält Songs, die sich mit Themen wie Tod und Vergänglichkeit beschäftigen. Nur zwei Tage nach der Veröffentlichung von "Blackstar" verstarb Bowie am 10. Januar 2016 nach einem 18-monatigen Kampf gegen Leberkrebs. Sein Tod kam für die Öffentlichkeit überraschend, da er seine Krankheit privat gehalten hatte.
Tod und Vermächtnis
David Bowie starb in seiner Wohnung in New York City. Sein Tod löste weltweit eine Welle der Trauer und Würdigungen aus. Fans, Musiker und Kritiker würdigten ihn als einen der kreativsten und einflussreichsten Künstler der Geschichte. Bowie hinterließ ein umfangreiches und vielfältiges Werk, das nicht nur die Musik, sondern auch Mode, Film und Kunst nachhaltig prägte.
Seine Rolle als Ziggy Stardust, seine Berlin-Trilogie, seine Mitwirkung im Film "The Man Who Fell to Earth" (1976) und seine ständige Neuerfindung machten ihn zu einer Kulturikone. 1996 wurde Bowie in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen, und 2016 wurde ein Asteroid nach ihm benannt: 342843 Davidbowie.
Bowie verkaufte weltweit über 140 Millionen Alben, darunter elf UK-Nummer-1-Alben und fünf Nummer-1-Singles. Seine letzte Platte, "Blackstar", erreichte posthum Platz 1 in mehreren Ländern und wurde für seine künstlerische Tiefe hoch gelobt.
David Bowies Vermächtnis lebt weiter, sowohl in der Musik als auch in der Popkultur, und sein Einfluss auf nachfolgende Generationen von Künstlern bleibt unbestreitbar. Bowie bleibt ein Symbol für künstlerische Freiheit, Wandel und Kreativität.
Hier ist eine vollständige Übersicht der musikalischen Erfolge und Chartplatzierungen von David Bowie. Dies umfasst die wichtigsten Singles und Alben sowie deren Platzierungen in den UK- und US-Charts und anderen Ländern:
Frühe Singles (1960er Jahre)
- "Liza Jane" (1964, als Davie Jones & the King Bees) – Kein Chart-Erfolg
- "Can't Help Thinking About Me" (1966, als David Bowie with the Lower Third) – Kein Chart-Erfolg
- "The Laughing Gnome" (1967) – Kein Chart-Erfolg (UK #6 nach Wiederveröffentlichung 1973)
- "Space Oddity"(1969) – UK #5, US #15, DE #7, CA #16, AU #6
- Dieses Lied brachte Bowie den ersten bedeutenden kommerziellen Erfolg und ist bis heute einer seiner bekanntesten Songs.
- "The Man Who Sold the World" (1970) – Kein Chart-Erfolg bei Ersterscheinung, wurde später ein Kultklassiker
- "Changes" (1971) – US #41, UK #49
- "Life on Mars?" (1971) – UK #3, IR #2
- "Starman" (1972) – UK #10, US #65, DE #30, AU #38
- "The Jean Genie" (1972) – UK #2, IR #1, AU #2, DE #4
- "Drive-In Saturday" (1973) – UK #3, IR #1
- "Sorrow" (1973, von "Pin Ups") – UK #3, AU #10, DE #11
- "Rebel Rebel" (1974) – UK #5, US #64, IR #2, DE #3
- "Diamond Dogs" (1974) – UK #21, US #66
- "Young Americans" (1975) – UK #18, US #28
- "Fame"(1975) – US #1, UK #17, CA #1, DE #17
- Bowies erste US-Nummer-1-Single, eine Zusammenarbeit mit John Lennon.
- "Golden Years" (1975) – UK #8, US #10, DE #3, IR #4
- "TVC 15" (1976) – UK #33, US #64
- "Sound and Vision" (1977) – UK #3, US #69, IR #1
- "Heroes"(1977) – UK #24, US #102, DE #1
- „Heroes“ wurde in Deutschland ein Nummer-1-Hit und gilt als einer der bedeutendsten Songs in Bowies Karriere.
- "Ashes to Ashes"(1980) – UK #1, US #101, DE #4, IR #1
- Einer der größten Hits in Bowies Karriere, bekannt für das avantgardistische Musikvideo.
- "Fashion" (1980) – UK #5, US #70, DE #2
- "Under Pressure" (mit Queen, 1981) – UK #1, US #29, IR #1, DE #2, CA #1
- "Let's Dance"(1983) – UK #1, US #1, CA #1, DE #2, AU #1, FR #1
- Der größte internationale Hit in Bowies Karriere.
- "China Girl" (1983) – UK #2, US #10, DE #2, CA #1, AU #1
- "Modern Love" (1983) – UK #2, US #14, DE #3, CA #5
- "Blue Jean" (1984) – UK #6, US #8, DE #2, CA #4
- "This Is Not America" (mit Pat Metheny, 1985) – UK #14, US #32, DE #4
- "Dancing in the Street" (mit Mick Jagger, 1985) – UK #1, US #7, DE #3, IR #1
- "Absolute Beginners" (1986) – UK #2, US #53, DE #3, AU #5
- "Day-In Day-Out" (1987) – UK #17, US #21, DE #7
- "Never Let Me Down" (1987) – UK #34, US #27
- "Jump They Say" (1993) – UK #9, US #88, DE #9
- "Hallo Spaceboy" (mit den Pet Shop Boys, 1996) – UK #12, DE #13
- "Little Wonder" (1997) – UK #14, DE #12
- "Thursday's Child" (1999) – UK #16, DE #21
- "Slow Burn" (2002) – UK #23, DE #37
- "Where Are We Now?"(2013) – UK #6, DE #2
- Dieser Song markierte Bowies Comeback nach einer fast zehnjährigen Pause und erreichte in vielen Ländern hohe Chartpositionen.
- "Hunky Dory" (1971) – UK #3, US #93, DE #7
- "The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars" (1972) – UK #5, US #75, DE #2
- "Aladdin Sane" (1973) – UK #1, US #17, DE #2
- "Pin Ups" (1973) – UK #1, US #23, DE #2
- "Diamond Dogs" (1974) – UK #1, US #5, DE #2
- "Young Americans" (1975) – UK #2, US #9, DE #2
- "Station to Station" (1976) – UK #5, US #3, DE #4
- "Low" (1977) – UK #2, US #11, DE #5
- "Heroes" (1977) – UK #3, US #35, DE #3
- "Lodger" (1979) – UK #4, US #20, DE #5
- "Scary Monsters (and Super Creeps)" (1980) – UK #1, US #12, DE #3
- "Let's Dance" (1983) – UK #1, US #4, DE #1, CA #1
- "Tonight" (1984) – UK #1, US #11, DE #2
- "Never Let Me Down" (1987) – UK #6, US #34, DE #5
- "Black Tie White Noise" (1993) – UK #1, US #39, DE #2
- "The Next Day" (2013) – UK #1, US #2, DE #1, CA #1
- "Blackstar"(2016) – UK #1, US #1, DE #1, CA #1
- Bowies letztes Album, veröffentlicht zwei Tage vor seinem Tod, wurde weltweit ein Nummer-1-Hit.