Das Lexikon des Lebensgefühls: Was 2024 so alles angesagt war

SteveJ

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Aufreger, Trends, Gesellschaftsphänomene des Jahres – von A bis Z.
  • A wie Aura und Ampel-Aus:
    Zum Jugendwort des Jahres wurde “Aura“ gekürt (Ausstrahlung und Charisma einer Person), zum Wort des Jahres “Ampel-Aus“ (das Koalitionsende bei der Bundesregierung).

  • B wie boysober:
    Übersetzt also etwa “nüchtern von Jungs sein“. Dabei verzichten Frauen (oder Männer) bewusst auf einen Beziehungs- oder Sexualpartner.
    Ziel ist es, mit sich selbst zufrieden zu werden, anstatt sich in nervigem Dating zu verlieren.

  • C wie (tethered) caps:
    Lose Verschlusskappen bei bestimmten Getränken sind nun verboten. Das nervt viele... :mad:
    Grund für die (seit Juli ) verbindlich “angebundenen Deckel“ (tethered caps) ist eine EU-Richtlinie.

  • D wie Dubai-Schokolade:
    Eine gehypte Variante von Vollmilchschokolade, gefüllt mit Pistaziencreme und Engelshaar (Kadayif; zuckersüße Teigfädchen).
    Plötzlich schien 2024 alles Dubai zu sein, wenn es mit Pistazie oder womöglich angegoldet war. Es gab Pizza, Crêpes, Döner, gar Currywurst im Dubai-Style.
    Bei der (oft) importierten Schokolade stellten Untersuchungen aufsehenerregend die Qualität infrage.

  • E wie EM:
    Die Europameisterschaft in Deutschland führte zu einer Berichterstattung über ein Land, das so gar nicht mehr Organisations- und Gründlichkeitsweltmeister ist.

  • F wie Fußballtrikot in Rosa:
    Das pinkfarbene Auswärtstrikot der deutschen Mannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft wurde zu einem Verkaufsschlager für Adidas.

  • G wie Geschlechtseintrag:
    Transgeschlechtliche, intergeschlechtliche und nicht-binäre Menschen können seit 1.11. leichter Geschlechtseintrag und Vornamen ändern.

  • H wie Hype um einen Becher:
    Auf Social Media war der Stanley Cup, ein recht großer Mehrwegtrinkbecher, kaum zu übersehen.

  • I wie internationale Stimmung:
    Nicht zuletzt der US-Wahlkampf und sein Ergebnis zeigten eine Verschiebung des Zeitgeists weg von angeblich zu hoher Sensibilität für Minderheiten oder Unterdrückte.
    Engagement gegen Ungerechtigkeit? Angeblich out.

  • J wie Jools Lebron:
    Tiktok-Personality aus den USA, die in einem satirischen Video über “das richtige Make-up“ am Arbeitsplatz das altmodische und ironisch wieder angesagte Wort “demure“ verwendete (sittsam, gesittet).

  • K wie Kartengerät und Tip:
    Trinkgeld digital per Touchscreen – an immer mehr Stellen, sei es in Gastronomie oder Bäckereien, gibt es nun bei Kartenlesegeräten Tip-Tasten in Höhe von 7, 10, 20 oder gar 15, 25, 30 Prozent.
    Eine Pflicht, Trinkgeld zu geben, besteht natürlich nicht, aber der soziale Druck nervt viele.

  • L wie Latte reißen:
    Ein Video des französischen Stabhochspringers Anthony Ammirati ging während Olympia viral, weil es so aussah, als habe er beim Stabhochsprung die Latte mit seinem Glied gerissen.

  • M wie “Mama geht tanzen“:
    Name einer Partyreihe, die in vielen Städten Frauen am frühen Abend für drei Stunden zum Tanzen bringt.
    Ende ist in der Regel gegen 23 Uhr, sodass alle noch vor Mitternacht im Bett liegen können.

  • N wie Neurodiversität:
    Manche bekamen 2024 den Eindruck, ADHS bei Erwachsenen sei nun eine Modediagnose. Interessant ist jedenfalls, dass das alles ein neues Bewusstsein für Krankheitszuschreibungen schafft.
    Viele, die sich selbst als neurodivers verstehen, bestehen darauf, im Vergleich zu “neurotypischen“ Personen einfach nur “anders normal“ zu sein.

  • O wie Oberlippenbart:
    Männer mit Moustache waren wieder angesagt.

  • P wie Paris:
    Die Stadt der Liebe geht immer, aber 2024 war sie mit Olympia und der Eröffnungsfeier sowie der Notre-Dame-Wiedereröffnung zweimal besonders im Fokus.

  • Q wie Quatschtrends:
    Hach, Tiktok. Viele Trends ploppen dort auf und sorgen bei Älteren für Kopfschütteln. 🙈

  • R wie Romantasy:
    Was in den Zehnerjahren der Heimatkrimi war, scheint in den aktuellen 20er-Jahren “Romantasy“, ein Mix aus Herzschmerz- und Fantasy-Literatur.

  • S wie soft jocks:
    Muskelmännern, die sich auch sensibel zeigen, wurde das Etikett “soft jock“ verpasst, darunter American-Football-Star Travis Kelce (Freund von Taylor Swift).

  • T wie Talahon:
    Beim Talahon (von arabisch Tahal lahon – komm her) geht es um junge Männer, die Trainingshose, Markenklamotten, Kettchen und Bauchtasche tragen und gern machomäßig rumprollen.

  • U wie Urlauber:
    Demos vor allem in Spanien (“Genug! Lasst uns dem Tourismus Grenzen setzen“) zeigten: Die Stimmung gegen sogenannten Overtourism kann kippen.

  • V wie Vokuhila:
    Der neumodisch lieber Mullet als Vokuhila (vorne kurz, hinten lang) genannte Haarschnitt war wieder angesagt.

  • W wie Weiße Socken:
    Vom No-Go zum Must-have: Die weiße Socke war lange Zeit der Albtraum von Stil-Experten, doch nun ist sie wieder voll da, am liebsten getragen zu Shorts oder ganz weiten Baggy-Hosen.

  • X wie X:
    2024 war auch das Jahr, in dem viele überlegten, man müsse nun wegen des X-Besitzers, des Milliardärs Elon Musk, das frühere Twitter verlassen, weil dort die Atmosphäre zu rau geworden sei.

  • Y wie “…You Kiss Me“:
    Hit des Jahres: Mit “I Like The Way You Kiss Me“ führt der Brite Artemas (25) die offiziellen deutschen Single-Jahrescharts von GfK Entertainment an.

  • Z wie “Zu viel des Guten“:
    Der Berliner Star-Gastronom The Duc Ngo mag keine aufdringlich riechenden Gäste in seinen Restaurants.
    Aus Rücksicht auch auf andere Gäste solle bitte weniger Parfum genutzt werden: “Manchmal ist es einfach zu viel des Guten.“
 
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