Das Ende der Fleischtheke?

Ostridil

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Die Fleischtheke gehört zum Mythos des deutschen Wirtschaftswunders, und ist für viele mit Kindheitserinnerungen verbunden. Darf es ein bischen mehr sein? Die unvermeidliche Frage stand geradezu für ein Lebensgefühl. Es ging nicht bloß darum, das sich ein Kotlett oder eine Wurstscheibe schlecht aufs Gramm genau zuschneiden ließ. Die Formulierung ließ sich auch auf die Gesellschaft als Ganzes übertragen: der Wohlstand wuchs ja tatsächlich von Jahr zu Jahr, und was hätte dafür mehr stehen können als der tägliche Genuß von Fleisch, der erst in der Nachkriegszeit zur selbstverständlichen Realität wurde. Sogar für die Kleinen fiel was ab: die Scheibe Lyoner, die stets über die Theke gereicht wurde und den quengelnden Nachwuchs beim Einkauf besänftigte.
Vorbei, vorbei. Die Supermarktkette Edeka hat nun angekündigt, in ihren Fillialen das Angebot an Bedientheken schrittweise reduzieren zu wollen. Begründet wird das mit dem grassierenden Personalmangel. Man arbeite verschiedene Ladenbau-, Sortiments-, und Bestückungskonzepte aus, die mit weniger Personal auskommen heißt es. Verwiesen wird auf Zahlen des Handelsverbandes, wonach in der Branche bundesweit 120000 Stellen unbesetzt sind. Die Fleischtheke ist womöglich nur der Anfang.
 
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buck danny

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Ja ja bei uns im REWE auch. Nur noch reduzierte Öffnungszeiten und die richtigr Metzgereien, die es noch gibt, haben Öffnungszeiten wie ein Facharzt 🙄😥🤮
 

Spezi30

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Und dann hört man immer, wie die noch mehr Personal einsparen...das passt hinten und vorne nicht
 

Ostridil

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Uns betrifft das eh nicht, denn wir kaufen unsere Fleisch und Wurstwaren schon lange auf dem Markt, bei einem Metzger der noch selber schlachtet und Wurst macht. Das Fleisch dazu kommt vom Bauernhof seines Bruders. Nur Puten und Lammfleisch werden bei befreundeten Höfen zugekauft. Denn wir wollen Qualität aus unserer Umgebung unterstützen. Unser Motto: als letztes wird beim Essen gespart.
 

Spezi30

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Uns betrifft das eh nicht, denn wir kaufen unsere Fleisch und Wurstwaren schon lange auf dem Markt, bei einem Metzger der noch selber schlachtet und Wurst macht. Das Fleisch dazu kommt vom Bauernhof seines Bruders. Nur Puten und Lammfleisch werden bei befreundeten Höfen zugekauft. Denn wir wollen Qualität aus unserer Umgebung unterstützen. Unser Motto: als letztes wird beim Essen gespart.
sehr cool..wenn ich für mich selbst Fleisch hole, dann auch meist vom Markt...
 

Jools

Durchstarter
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"Die Fleischtheke gehört zum Mythos des deutschen Wirtschaftswunders"
Ab da war es schon falsch. Aber sei es drum.
Der Grund, aus dem die ganzen schönen, kleinen Läden aussterben ist ganz profan und hat nichts mit dem Wirtschaftswunder oder irgendwelchen Fleischtheken zu tun.
Es ist einfach die Entwicklung, die stattfindet und immer stattgefunden hat. Der Kolonialwarenladen konnte sich halt auch nicht halten und alle haben sich Sorgen gemacht, wo das alles hinführt. Der erste Supermarkt! Voll der Schock in der Einkaufskultur. Und mit Karte zahlen... Haben damals in Deutschland nur Poser-Idioten gemacht, heute ist es Gang und Gäbe.
Früher war nicht alles besser. Es war nur anders. Zu erwarten, dass alles über Jahrzehnte immer gleich bleibt, und die eigenen Ansprüche hochzuschrauben, ist einfach Quatsch.
 
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