Pechstein bleibt gesperrt
Claudia Pechstein bleibt gesperrt. Das geht aus dem Urteil des Internationalen Sportgerichtshofes CAS hervor, das am Mittwoch (25.11.09) auf der Internetseite des CAS veröffentlicht wurde.
Die drei Richter begründeten ihr Urteil damit, Pechstein weise "abnormale Retikulozyten-Werte verglichen mit der allgemeinen Bevölkerung in Europa und anderen Spitzenläufern und auch im Vergleich mit ihren eigenen Werten auf", heißt es in dem Urteil. Bei Doping-Tests während der Mehrkampf-WM in Hamar seien bei der 37 Jahre alten Berlinerin Retikulozyten-Werte von 3,49, 3,54 und 3,38 Prozent gemessen worden. Der Grenzwert liegt bei 2,4. Am 8. Januar 2009 seien es nur 1,74 Prozent gewesen, am 18. Februar 1,37 Prozent. "Diese Abnormalität konnte nicht vernünftig durch die verschiedenen Rechtfertigungen der Athletin oder einen medizinischen Hintergrund ausgeräumt werden." Der von der Athletin ausgewählte Hämatologe habe sie eingehend untersucht und geschlossen, dass es keine feststellbaren Anzeichen für eine Blutkrankheit oder Anomalie gebe. Zwölf Zeugen und Experten wurden insgesamt vor dem CAS gehört. Gleichzeitig bestätigte der CAS, die Mess-Methoden der vom Weltverband ISU benutzten Geräte seien verlässlich.
Das Urteil gilt als richtungweisend für den Anti-Dopingkampf. Mit Pechstein wurde erstmals eine Athletin nur aufgrund von Indizien wegen Doping bestraft. Der Eislauf-Weltverband ISU hatte die Berlinerin am 3. Juli wegen auffälliger Blutwerte für zwei Jahre gesperrt, dagegen war sie vor dem obersten Sportgericht in Berufung gegangen. Vergeblich. "Das zu akzeptieren, ist für mich unglaublich hart. Nach dem wochenlangen, unwürdigen Hin und Her war das Urteil aber abzusehen. Ich bin nicht mehr über das Ergebnis geschockt, sehr wohl aber darüber, wie es zustande gekommen ist. Erst die ISU, jetzt der CAS. Ich habe lernen müssen, dass es ausgerechnet vor Sportgerichten offenbar keinen Platz für das im Sport so oft beschworene Fair Play gibt", erklärte Pechstein.
Pechstein beteuert noch einmal nicht gedopt zu haben. "Wie man mich ohne Beweis, aufgrund eines einzigen Indizes, das zudem in der Wissenschaft noch sehr umstritten ist, sperren kann, wird mir für immer unbegreiflich bleiben", fügte sie hinzu. Wenig überrascht zeigte sich dagegen der Nürnberger Pharmakologe Fritz Sörgel: "Ich denke, dass von Anfang an klar war, dass es in diese Richtung laufen musste. Ich habe gleich gesagt, dass es sehr schwierig werden wird, hier Gegenargumente zu finden. Es ist immer eine gewisse Unsicherheit mit drin, aber die ist im Fall Pechstein sehr klein."
Quelle: sportschau.de
Claudia Pechstein bleibt gesperrt. Das geht aus dem Urteil des Internationalen Sportgerichtshofes CAS hervor, das am Mittwoch (25.11.09) auf der Internetseite des CAS veröffentlicht wurde.
Die drei Richter begründeten ihr Urteil damit, Pechstein weise "abnormale Retikulozyten-Werte verglichen mit der allgemeinen Bevölkerung in Europa und anderen Spitzenläufern und auch im Vergleich mit ihren eigenen Werten auf", heißt es in dem Urteil. Bei Doping-Tests während der Mehrkampf-WM in Hamar seien bei der 37 Jahre alten Berlinerin Retikulozyten-Werte von 3,49, 3,54 und 3,38 Prozent gemessen worden. Der Grenzwert liegt bei 2,4. Am 8. Januar 2009 seien es nur 1,74 Prozent gewesen, am 18. Februar 1,37 Prozent. "Diese Abnormalität konnte nicht vernünftig durch die verschiedenen Rechtfertigungen der Athletin oder einen medizinischen Hintergrund ausgeräumt werden." Der von der Athletin ausgewählte Hämatologe habe sie eingehend untersucht und geschlossen, dass es keine feststellbaren Anzeichen für eine Blutkrankheit oder Anomalie gebe. Zwölf Zeugen und Experten wurden insgesamt vor dem CAS gehört. Gleichzeitig bestätigte der CAS, die Mess-Methoden der vom Weltverband ISU benutzten Geräte seien verlässlich.
Das Urteil gilt als richtungweisend für den Anti-Dopingkampf. Mit Pechstein wurde erstmals eine Athletin nur aufgrund von Indizien wegen Doping bestraft. Der Eislauf-Weltverband ISU hatte die Berlinerin am 3. Juli wegen auffälliger Blutwerte für zwei Jahre gesperrt, dagegen war sie vor dem obersten Sportgericht in Berufung gegangen. Vergeblich. "Das zu akzeptieren, ist für mich unglaublich hart. Nach dem wochenlangen, unwürdigen Hin und Her war das Urteil aber abzusehen. Ich bin nicht mehr über das Ergebnis geschockt, sehr wohl aber darüber, wie es zustande gekommen ist. Erst die ISU, jetzt der CAS. Ich habe lernen müssen, dass es ausgerechnet vor Sportgerichten offenbar keinen Platz für das im Sport so oft beschworene Fair Play gibt", erklärte Pechstein.
Pechstein beteuert noch einmal nicht gedopt zu haben. "Wie man mich ohne Beweis, aufgrund eines einzigen Indizes, das zudem in der Wissenschaft noch sehr umstritten ist, sperren kann, wird mir für immer unbegreiflich bleiben", fügte sie hinzu. Wenig überrascht zeigte sich dagegen der Nürnberger Pharmakologe Fritz Sörgel: "Ich denke, dass von Anfang an klar war, dass es in diese Richtung laufen musste. Ich habe gleich gesagt, dass es sehr schwierig werden wird, hier Gegenargumente zu finden. Es ist immer eine gewisse Unsicherheit mit drin, aber die ist im Fall Pechstein sehr klein."
Quelle: sportschau.de