20 Jahre Google Maps

SteveJ

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Google Maps gehört zu den populärsten Apps überhaupt.
Über zwei Milliarden Nutzer pro Monat nutzen den Dienst, um Orte zu lokalisieren oder sich navigieren zu lassen – egal ob im Auto, der Bahn, auf dem Fahrrad oder zu Fuß.
Pro Jahr werden mit dieser Hilfe weltweit knapp 780 Milliarden Kilometer zurückgelegt. :oops:

Als Google Maps vor 20 Jahren in den USA als Desktop-Anwendung für den Webbrowser gestartet wurde, gab es bereits Online-Karten von anderen Anbietern.
Der beliebteste Dienst damals stammte von Mapquest, doch die Nutzung war längst nicht so flüssig möglich, wie man das heutzutage gewohnt ist.
Vor allem die Tatsache, dass die Karten bei jeder Ausschnittänderung erneut in Echtzeit erstellt werden mussten, trug zu der mäßigen Benutzererfahrung bei.

Erst mit dem Mapping-Projekt namens “Where 2 Technologies“ gelang den dänischen Brüdern Lars und Jens Eilstrup Rasmussen 2003 der konzeptionelle Durchbruch:
“Wir zeichnen einfach alle Karten im Voraus in Kacheln“, sagte Jens seinem Bruder.
“Und dabei stecken wir viel Rechenleistung in die Erstellung, damit sie wirklich schön werden.“
Die Kacheln sollten dann auf der Website zusammengesetzt werden. :)

Doch nach dem Platzen der Internetblase im Jahr 2002 war es kein einfaches Unterfangen, Geldgeber für die konkrete technische Umsetzung der bahnbrechenden Idee zu finden.
Die beiden Brüder standen 2004 kurz vor der persönlichen Insolvenz, bevor 2004 über den Risikokapitalgeber Ram Shriram Kontakte zu Google geknüpft wurden.

Danach ging alles rasant: Im Oktober 2004 übernahm Google “Where 2 Technologies“ und verwandelte das Projekt in das, was fünf Monate später zu Google Maps werden sollte.
Am 8. Februar 2005 ging der Dienst in den USA an den Start.

Gut ein Jahr später, am 26. April 2006, startete Google Maps auch in Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien. Inzwischen hat Google mehr als 250 Länder kartografiert.
Neun Monate später sorgte dann Apple für einen großen Auftritt.
Als Apple-Mitbegründer Steve Jobs am 24. Januar 2007 in San Francisco das erste iPhone vorstellte, war Google Maps auf jedem Apple-Smartphone vorinstalliert.
Im September 2008 erhielt auch das Google-eigene Mobilbetriebssystem Android seine Karten-App.
Die Kartenanwendung wanderte damit vom Schreibtisch in die Hosentasche und wurde allgegenwärtig – und machte gedruckten Stadtplänen und Straßenkarten nach und nach den Garaus.

Google war anfangs bei der Berechnung der Karten fast ausschließlich auf Daten von Spezialanbietern angewiesen. Doch das sollte sich ändern...
Der Konzern begann im Mai 2007 damit, eigene Kartendaten mit Kamerafahrzeugen zu sammeln. Daraus ging auch der Dienst Street View mit Fotos von Straßenzügen hervor.
Um Bilder an schwer zugänglichen Stellen einzufangen, hat Google später dann nicht nur auf Kameraautos gesetzt, sondern auch auf Schneemobile, Boote, Schafe, Kamele und sogar Pfadfindergruppen.

Die Anwender in den Ländern, in denen Google Street View verfügbar war, zeigten sich begeistert, virtuell die eigene Nachbarschaft oder Ziele in der Ferne erkunden zu können.
In Deutschland holte sich Google allerdings eine blutige Nase...
Datenschützer erzwangen 2010, dass betroffene Bürger, Firmen und Organisationen die Straßenaufnahmen ihrer Häuser verpixeln lassen konnten.
Das führte jahrelang dazu, dass die Straßenzüge in Deutschland nicht mit brauchbaren aktuellen Fotos in Google Maps zu sehen waren.
Erst im Sommer 2023 kehrte Street View mit aktuellem Bildmaterial wieder zurück.
Und während 13 Jahre zuvor unzählige Bürger der Darstellung der eigenen Häuser und Wohnungen widersprochen hatten, gab es bei der Neuauflage kaum noch Einwendungen.

Technologisch steht auch bei Google Maps die Integration von Funktionen Künstlicher Intelligenz im Vordergrund.
So sollen Änderungen in der Verkehrsführung möglichst schnell erkannt werden, wenn plötzlich eine Straße gesperrt oder eine Ampelkreuzung in einen Kreisverkehr umgewandelt wurde.

Und wie bei allen Navi-Systemen sollte man (nach Möglichkeit) auch seine eigene Intelligenz benutzen und nicht z.B. einfach blind ins Wasser oder über einen Abhang hinunterfahren... :p
 

TNT

Sprengmeister
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Es ist gut aber nicht perfekt! Nutze es jeden Tag und erlebe einige negative Dinge, wie auf Fusswege leiten, völlig falsche Zielankünfte oder Nichtfinden einfachster Ziele...
 
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