Ölscheichs ohne Strom

Ostridil

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Kuwait gehört zu den reichsten Ländern, aber der Staat schafft es nicht genügend Energie zu produzieren. Stromausfälle mit bis zu zwei Stunden Dauer sind an der Tagesordnung. Blackouts gibts derzeit regelmäßig im Irak, Ägypten und Libanon. Aber während diese Länder mit wirtschaftlichen und politischen Krisen zu kämpfen haben, gehört Kuwait zu den reichsten Ländern der Welt. Sein Investitionsfonds hat fast eine Billion Dollar zu verteilen. Aber offenbar nicht für die heimische Stromerzeugung. Kuwait besitzt etwa 6% der weltweiten Ölreserven, hat aber nicht genug Energie für die eigene Bevölkerung. Seit 2006 gibt es vermehrt Stromausfälle. Im Gegensatz zu Deutschland wo der Stromverbrauch rückläufig ist, geht der Trend in die andere Richtung und ist fast drei mal so hoch. Jeden Monat werden derzeit neue Rekorde verkündet. Das liegt mit am Klimawandel. Dauerte die brutale Hitze früher etwa 3 Wochen, so sinds heutzutage eher 3 Monate wo die Klimaanlagen auf Hochtouren laufen. Anreize Strom zu sparen gibts wenig, der Strom wurde zwar teurer, kostet aber mit 2Ct pro KW/h etwa ein zwanzigstel des deutschen Preises. Fast nirgendwo auf der Welt wird so viel Strom verbraucht. Die Regierung macht neben dem hohen Verbrauch vor allem die maroden Anlagen für die Stromausfälle verantwortlich. Das ist das Ergebnis von jahrzehntelanger Misswirtschaft und der Korruption im Land. Für viele Kuwaiter sind die Stromausfälle ein Symptom einer generellen Krise. Während die Nachbarländer Saudi Arabien und VAE fleißig an einer Zukunft ohne Öl basteln herrscht in Kuwait Stillstand. Die Regierungen unter dem 83 Jährigen Emir wechseln häufig. In den letzten 10 Jahren gabs 14 Energieminister und keiner wagte es die Subventionen für Benzin und Elektrizität zu Streichen, die zusammen mit den Gehältern der Staatsbediensteten 80% des Haushalts ausmachen. Da bleibt nicht viel übrig für Investitionen in die Zukunft.
 
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